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Über die Unpraktikabilität einer alleinigen Regionalisierung sowie von Parallelstrukturen! (Januar 2024) Die westlichen Demokratien entwickeln sich zusehends in ein totalitäres System, mit der totalen Überwachung und Kontrolle sämtlicher Lebensbereiche sowie der totalen Macht und Kontrolle über das Denken und den Körper des Individuums! Die daraus folgende Erkenntnis, dass die institutionelle und strukturelle Gestaltung der bestehenden demokratischen Systeme diese Entwicklung ungehindert zulässt, ja sogar befördert und unterstützt und dass es daraus resultierend eigentlich um ein neues Gesamtsystem gehen muss, das von seiner institutionellen und strukturellen Gestaltung vollkommunikativ und volldemokratisch sein sollte, also die grundlegende Weiterentwicklung der Demokratie selbst bedeuten muss, will bei den Menschen im sog. „Westen“ leider nicht reifen. Stattdessen, wird, zum einen, der Gründung von neuen Allzuständigkeitsparteien alter Prägung hinterhergehypt, zum anderen, kursiert mal wieder erneut, zum wiederholten Male, die Idee von Parallelstrukturen, mit denen man sich vom bestehenden Gesamtsystem abkoppeln und unabhängig machen will. Diese Entwicklungen erlebe ich jetzt in diesem Leben bereits zum zweiten Mal, denn in den Jahren 2007 - 2012 entstanden im direkten Kontext der damaligen sog. „Finanzkrise“ schon mal zahlreiche entsprechender Bewegungen und Projekte, sogar erheblich mehr als heute. Und die Konzepte, mit denen diese Parallelstrukturen in die Praxis umgesetzt werden sollen, sind seit 150 Jahren dieselben: Regionalisierung, regionale Wirtschaftskreisläufe gepaart mit regionalen Komplementärwährungen, alternative Währungen die nach einem anderen Geldsystem funktionieren sollen, ein anderes Wirtschaften, basis- und direktdemokratische Projekte, Gemeinschaftsprojekte und „Freie Städte“, sowie, jetzt nach 150 Jahren ganz neu dazugekommen, Krypto-Währungen, wie z.B. der Bitcoin. Mit den Themen „Regionalisierung“ und „Parallelstrukturen“ haben wir uns bereits vor 30 Jahren beschäftigt, und ich selbst verfüge diesbezüglich mittlerweile über 20 Jahre Praxiserfahrung. So war ich u.a. in der Regionalisierungsbewegung, in einem Gemeinschaftsprojekt und der Gemeinschafts- bewegung sowie in der alternativen Geld- und Wirtschaftsszene aktiv, habe einen regionalen Wirtschaftskreislauf (Kreislaufwirtschaft) mit initiiert und mit aufgebaut, der bis heute besteht, war kurzzeitig Mitglied der „Charta der unabhängigen Regionen in Europa“ und lebe seit 20 Jahren in einem Bundesland (Saarland), das federführend von der Landesregierung ausgehend ebenfalls seit 20 Jahren auf eine starke Regionalisierung in allen System- bereichen setzt und das von den Regionalisierungsbefürwortern als DAS „erfolgreiche“ Vorzeigebeispiel für die Gestaltung der europäischen Regionen, in ein Europa der Regionen bei gleichzeitiger Abschaffung der Nationalstaaten, gepriesen wird. Und im Folgenden möchte ich sehr gerne aufzeigen, warum ich ausgehend von meinen Praxiserfahrungen zu der Erkenntnis gelangt bin, dass eine alleinige Regionalisierung und Parallelstrukturen keine praktikablen Lösungen darstellen, sondern, dass vorrangig ein neues übergeordnetes Gesamtsystem angestrebt werden muss! Ein Europa der unabhängigen Regionen bei gleichzeitiger Abschaffung der Nationalstaaten: Bei den Streitern für eine alleinige Regionalisierung, für ein Europa der Regionen, bleiben die folgenden existenziellen Fragen unbeantwortet: Die erste sich stellende Frage lautet, wie mit der Problematik der wirtschaftlich unterschiedlich starken Regionen umgegangen werden soll? Soll hier ein Ausgleich stattfinden, und wenn ja, wie soll dieser Ausgleich systemisch gestaltet und organisiert werden? Die Antwort der Regionalisierer ist hier, dass dann entsprechende Verträge geschlossen werden müssen! Auf die daraus resultierenden Fragen nach dem wie diese Verträge gestaltet sein sollen, mit einer Priorität auf die Eigeninteressen oder einer Solidarität, und wer über diese Verträge entscheidet, gewählte Personen oder eine Volksabstimmung, lautet die Antwort: Auf Solidarität, und natürlich über eine Volksabstimmung! Und was ist, wenn sich, wie in der Schweiz, die Bevölkerung gegen einen solidarischen Ausgleich entscheidet? Auf diese Frage haben die Regionali- sierungsbefürworter keine Antwort! Die nächste Frage dreht sich um die aus der wirtschaftlichen Unterschiedlichkeit resultierende interregionale Migration: Wie soll damit umgegangen werden? - Dazu muss ich erklärend hinzufügen, dass ich in einem extrem strukturschwachen Bundesland lebe und aufgrund dessen die jungen Men- schen hier gezwungen sind, gegen ihren Willen das Saarland verlassen zu müssen, wenn sie für sich die Möglichkeit haben wollen, sich beruflich und in allen anderen daraus resultierenden Bereichen individuell entdecken, entwickeln und entfalten zu können. - Und was passiert dann mit diesen „mehr oder weniger entvölkerten“ Regionen, vor allem auch im Kontext mit der ersten Fragestellung? Mit dieser Thematik sind die Regionalisierer intellektuell vollkommen überfordert! Die dritte Frage behandelt die unterschiedlichen Kulturen und die damit einhergehenden Identitäten: Wie ich schon anderweitig ausgeführt habe, resultiert die Bildung von Kulturen und das Bestehen auf die Eigenständigkeit der eigenen Kultur aus der dritten interpersonalen Reflexions- und Kommunikationsebene des Menschen, der kommunikativen Ebene. Die Kulturbildung entstammt also direkt aus der universellen Sozialität des Menschen, und deswegen entsteht diese Kulturbildung auch in allen sozialen Systemen. Und so finden sich überall auf der Welt unterschiedliche Lokal-, Regional- und Nationalkulturen sowie unterschiedliche Vereins- und Unternehmenskulturen. Und in diesem Zusammenhang: Was passiert mit den gewachsenen Nationalkulturen, wie soll damit umgegangen werden? Denn eine Missachtung der Nationalkulturen führt zu sehr schweren Verwerfungen, wie u.a. das Beispiel „ehemalige DDR“ beweist: In vielen persön- lichen Gesprächen wurde mir entgegengehalten: „Ihr habt uns auf unsere Regional- und Lokalkulturen reduziert!“ Diesen Vorwurf habe ich zusätzlich nochmal in einer LIVE-Sondersendung des Deutschlandfunk Kultur zum „Tag der deutschen Einheit“ gehört, als bei einer öffentlichen Podiumsdiskus- sion eine Frau aus dem Publikum genau diesen Satz in die Runde schrie und dafür vom Rest des Publikums tiefe Zustimmung bekam, die aus der eigenen Erkenntnis bzw. dem eigenen Erleben resultierte. Allein dieses Beispiel zeigt, dass es nicht ausreichend ist, die Menschen auf ihre Regional- und Lokalkulturen zu reduzieren, sondern, dass für eine saubere gesellschaftliche Hygiene, die Nationalkultur unbedingt mit befriedigt werden muss. Ebenso lässt sich an diesem Beispiel erkennen, dass, wenn das Thema kulturelle Identität im eigenen Innern aktiviert wird, die Nationalkultur an erster Stelle steht. Auch lässt sich die eigene Kultur nicht mal eben so durch eine andere ersetzen, wie die Iranerin Dina Nayeri in ihrem autobiografischen Buch „Der undankbare Flüchtling“ eindringlich aufzeigt. Diese Realität hat spirituelle bzw. universelle Hintergründe, denn die eigene Kultur und alles was damit einhergeht, einschließlich der (auch nationalen) Geschichte, Prägungen, Begegnungen sowie karmischen Verwicklungen, sind ein Wissen und Können, ein Sehen und Denken, das im Kausalkörper gespeichert wird und dadurch nie wieder verloren geht, und vor allem, dadurch ins nächste Leben wieder mitgebracht wird. Und aufgrund dieser universellen Funktionsweise, reinkarnieren sich über 90% der Seelen wieder in ihren vorherigen Kulturraum, weswegen auch von gewachsenen Kulturen und im Zusammenhang mit den Nationen, heute Nationalstaaten, von gewachsenen Kulturräumen gesprochen wird. Und wie stark diese mitgebrachte Kultur nicht nur das eigene Innere, sondern auch die Wahrnehmung anderer bestimmt, kann ich aus eigener Erfahrung berichten: Ich habe mich in diesem Leben zum ersten Mal in Deutschland reinkarniert, in meinen vorherigen Leben war ich Franzose. Und dass ich eigentlich ein Franzose bin, ist bisher von jedem, dem ich begegnete, auch sofort erkannt worden, und zwar schon bevor wir ein Wort miteinander gewechselt haben und ohne dass ich das angesprochen habe, und das war schon in meiner Schulzeit so. „Nur wenn man Dich schon sieht, so wie Du Dich gibst, wie Du Dich bewegst, Deine Körperhaltung und Deine Ausstrahlung, Du bist ganz klar ein Franzose!“ wie eine in Deutschland lebende Serbin mal zu mir sagte. Und so wurde ich seit meiner Schulzeit immer als „der Franzose“ bezeichnet, und jeder wusste sofort wer gemeint war. Haben andere über mich gesprochen, wurde immer von dem „Franzosen“ gesprochen. Es ist natürlich unnötig zu erwähnen, dass ich natürlich eine sehr starke Affinität zu Frankreich habe und mich erst in Frankreich zum ersten Mal so richtig zu Hause gefühlt habe. Die Regionalisierer zeigen bei dieser Thematik aber keinerlei Fähigkeiten und überhaupt kein Wissen und Können, diese Zusammenhänge und Funktionsweisen geistig überhaupt erfassen und durchdringen zu können. Sondern ganz im Gegenteil, sie negieren den kulturellen Aspekt oder reduzieren ihn sogar mit voller Absicht eben auf die lokale und regionale Ebene, was aber, wie aufgezeigt, ein existenzieller Fehler ist. Und damit kommen wir zu den Nationen, heute Nationalstaaten, zu der Forderung nach der Abschaffung der Nationalstaaten: Hierzu muss man über folgende universelle Beschaffenheit und Funktionsweise wissen: Wie ich schon mal anderweitig erklärt habe, bestehen bestimmte, im gesamten Universum vorherrschende, kosmische Energien. Zu diesen Energien gehören neben der „universellen Liebe“, auch die sog. „kosmischen Strahlen“, die auch „Strahlenenergien“ genannt werden. Und diese Strahlenenergien treffen wiederum in unterschiedlichen Kombina- tionen auf bestimmte Regionen der Erde. Und auf diesen Regionen, sind die Nationen, heute Nationalstaaten, entstanden. Und diese Nationen, oder auch in sich abgeschlossenen Räume, sind aufgrund der ursächlichen Strahlenenergien unveränderbar! Jede willkürliche Grenzziehung, jede willkürliche Installation und räumliche Gestaltung von Nationalstaaten, wie z.B. im Nahen Osten, wird früher oder später im Sinne der kosmischen Strahlenkombinationen berichtigt. Diese Berichtigung beginnt aktuell im Nahen Osten, denn aufgrund der auf den Nahen Osten ein- treffenden Strahlenkombination war und ist der gesamte Nahe Osten tatsächlich eine einzige Nation, ein gemeinsamer Kulturraum. Eine Erkenntnis, die mittlerweile nicht wenige Intellektuelle und Angehörige der Akademie in den arabischen Staaten, und auch in Israel, bereits gewonnen haben und sich, daraus resultierend, bereits mit den Fragen der systemischen Umsetzung und Gestaltung beschäftigen! Diese Berichtigung vollzog sich u.a. mit den Jugoslawienkriegen von 1991 - 2001 auch in Jugoslawien, in friedlicher Form in der Tschechoslowakei sowie im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, im Zerfall Großrusslands in die ursprünglichen Nationen, u.a. im Kaukasus. Zudem wirken diese Strahlenenergien auf das Bewusstsein der Menschen ein und sind dadurch kulturbildend! Z.B. bewirkt die auf den gesamten deutschsprachigen Raum eintreffende Strahlenkombination u.a. diesen vorauseilenden, unbedingten Gehorsam, dieses Untertanentum, die Kultur des Gehorsams, was sich während der Corona-Zeit mal wieder in erschreckender Form gezeigt hat. Diese Strahlenkombination ist einmalig auf der Welt, im Gegensatz z.B. zu der Strahlenkombination, die eine Nation zur Weltmacht macht, die es zweimal gibt. Und auch die Strahlenkombination, die auf den Vielvölkerstaat Russland einwirkt und das Entstehen von echter Spiritualität bewirkt, wie sich u.a. in dem friedlichen Zusammenleben eben dieser vielen Völker zeigt, ist einmalig auf dieser Erde. Und die große Anzahl und Vielfalt der europäischen Nationen und Kulturen, die, wie aufgezeigt, aus den verschiedenen Strahlenkombinationen entstanden sind, ist ebenfalls einmalig auf der Welt. Auf keine andere Region der Erde treffen so viele unterschiedliche und räumlich begrenzte Strahlenkombinationen wie auf Europa. Und aufgrund dieser universellen Zusammenhänge und Funktionsweisen, ist die Abschaffung der Nationalstaaten so grundlegend falsch und verkehrt und wird zu so schweren Verwerfungen bis Kriegen führen, dass es mehrere Jahrhunderte brauchen wird, um die daraus resultierenden negativen Folgen wieder halbwegs bereinigen zu können. Die Regionalisierer und vor allem diejenigen, die die Abschaffung der Nationalstaaten fordern, zeigen in dieser Gesamtthematik, was die Entstehung, Funktionsweisen und Zusammenhänge von Nationen und Kulturen angeht, aber eine echte Faktenresistenz und Realitätsverweigerung und damit ein klassisches, rein ideologisches Denken! Was wiederum zeigt, dass es sich bei der Forderung nach der Abschaffung der Nationalstaaten schon längst um eine waschechte Ideologie handelt! Die Regionalisierer und vor allem diejenigen, die die Abschaffung der Nationalstaaten fordern, wissen in dieser Gesamtthematik nicht, wovon sie da reden, woraus wiederum gefährliche Anmaßungen sowie anti-demokratische Entwicklungen resultieren! Auch in der Thematik „Regionalisierung bei der gleichzeitigen Abschaffung der Nationalstaaten“ lässt sich mal wieder erkennen, dass zwischen Theorie und Praxis ein so großer Unterschied besteht, wie zwischen Tag und Nacht! Und wie alle Theoretiker, die gleichzeitig in der Ideologie verhaftet sind, zeigen besonders auch diejenigen, die die Nationalstaaten abschaffen wollen, weder ein Bewusstsein dafür noch ein Denken dahingehend, ob und wenn ja, was für Folgen ihre Vorstellungen haben könnten. Und deswegen arbeiten natürlich auch die diesbezüglichen Ideologen mit intellektuell aufgeschmückten Beschönigungen und falschen Bildern sowie mit falschen Behauptungen, Populismus und Propaganda. Und im Zusammenhang mit den gewachsenen Nationen als gewachsene Kulturräume, gehen einige Nationalstaatabschaffer sogar voll ins Dikta- torische: „Dann schaffen wir eben einfach neue Kulturräume, haha!“ Zitat der Politologin Ulrike Guérot. Des Weiteren: Wie schon erwähnt, lebe ich in einem Bundesland, das jetzt seit 20 Jahren sehr stark in allen Systembereichen auf eine Regionalisierung setzt und diese gestaltet. Diese Regionalisierung ist aus dem Erleben begründet, weil nach dem Zusammenbruch der Stahlindustrie der sog. Struktur- wandel unter neoliberalen Rahmenbedingungen nicht funktioniert hat. Und aufgrund dieser jetzt bald 20-jährigen Erfahrung damit, kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass eine alleinige Regionalisierung bei Weitem nicht ausreicht, um ein modernes Gemeinwesen, wie wir es heute kennen, aufbauen, finanzieren und gestalten zu können. Parallelstrukturen, ein anderes Zusammenleben, Gemeinschaftsprojekte und „Freie“ oder auch „Privatstädte“: Das Konzept „Gemeinschaftsprojekt“ sowie „Freie“ oder auch „Privatstadt“, das bzw. die wiederum als Basis für den Aufbau von Parallelstrukturen verstanden wird, ist besonders eindimensional in der Betrachtung und im Verständnis von Staat/Staatlichkeit/System, Gemeinwesen, Demokratie, Gesellschaft und Weiterentwicklung, denn auch die Befürworter des Modells „Gemeinschaftsprojekt“ und „Privatstadt“ lassen viele existenzielle Fragen unbeantwortet. Denn so ein Gemeinschaftsprojekt und so eine Privatstadt können nur funktionieren und bestehen, wenn die Bewohner über ein entsprechend hohes Einkommen verfügen. Denn die Realität hat bewiesen, dass ein Gemeinschaftsprojekt sowie eine Privatstadt grundsätzlich nicht über die Fähigkeiten und Möglichkeiten verfügt, sich vollständig aus sich selbst heraus und damit auch kein notwendiges internes Gemeinwesen finanzieren zu können. Und wiederum daraus resultieren die Fragen: Was ist mit sozial Schwachen? Werden die nicht hereingelassen? Bleiben die ausgegrenzt, findet eine soziale Abschottung statt? Und was passiert mit den Gemeinschafts- und Privatstadtbewohnern, die arbeitslos werden sollten? Werden die dann wieder rausgeschmissen? Und vor allem, wie und wo kann das notwendige Einkommen erarbeitet werden? Ausschließlich nur in dieser Privatstadt oder besteht die Notwendig- keit außerhalb der Privatstadt arbeiten und wirtschaften zu müssen? Und unter welchen systemischen, wirtschaftlichen und staatlichen Verhältnissen und Rahmenbedingungen ist dieses „Außen“ organisiert, gestaltet und geregelt? Und weiter: Wie und wo werden z.B. Ärzte, Sicherheits- und Lehrkräfte sowie Rechtsexperten/Richter etc. ausgebildet? Kann eine Privatstadt diese Notwendigkeiten leisten oder braucht es dafür ein größeres Außen? Und nochmal weiter: Wie und unter welchen Rahmenbedingungen findet die Produktion und Versorgung mit Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern statt? Denn Parallelstrukturen können dieser Notwendigkeit nicht in dem erforderlichen Umfang nachkommen! Diese Fragen offenbaren, dass Gemeinschaftsprojekte und Privatstädte alles andere als unabhängig von und eigenständig gegenüber einem übergeordneten System sind, sondern ganz im Gegenteil, sie sind existenziell auf das Funktionieren des übergeordneten Gesamtsystems, des größeren Außen angewiesen! Des Weiteren, führen die notwendigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Bewohner zwangsläufig, in einer logischen Entwicklung, zu einer homogenen Stadtgesellschaft sowie zu einer „Gated Community“. Aber Homogenität bedeutet Monokultur, und Monokultur bedeutet immer Stillstand und letztlich den Tod. Nur Vielfalt kann die Grundvoraussetzung für jede Form von positiver Weiterentwicklung herstellen. Aus diesem Grund stellt das Modell der Privatstadt auch keine Lösung für die Probleme, die aus der Migration bzw. aus dem heute praktizierten Multi- kulturalismus resultieren, dar. Es würde nur zu abgeschotteten Parallelgesellschaften führen, mit allen daraus resultierenden Negativentwicklungen. Eines der exemplarischsten Negativbeispiele hierfür ist das bereits seit über 50 Jahren bestehende halbsouveräne Gemeinschaftsprojekt „Auroville“ in Indien, wo die Menschen ganz bewusst u.a. auch deswegen zusammengekommen sind, um der Menschheit zu zeigen und zu beweisen, wie und dass ein friedliches und harmonisches, in Koexistenz Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen möglich ist. Nur leider funktioniert das bis heute nicht! Es findet kein wirkliches Zusammenleben oder ein interkultureller Austausch statt, sondern ganz im Gegen- teil, die einzelnen sog. „National Pavillons“ leben nebeneinander her, und schlimmer noch, grenzen sich regelrecht voneinander ab und gehen vielfach sogar sektiererisch miteinander um. Auch funktioniert nach über 50 Jahren immer noch nicht die dort praktizierte Basisdemokratie, weder in der Administration und Organisation sowie in der Teilnahme der Bürger noch in der Findung, Benennung und vor allem Lösung von Problemen. Damit hat Auroville bewiesen, im Übrigen genauso Tunesien!, dass die alleinige Basisdemokratie als Gesamtsystem, als gesamtsystemische Rahmenbedingung, untauglich und nicht praktikabel ist. Zudem wird man in Auroville nur dann als neuer Bewohner aufgenommen, wenn man über bestimmte wirtschaftliche Verhältnisse verfügt sowie eine bestimmte, vorgegebene Geisteshaltung und Weltanschauung mitbringt, die vorher, in einer Art Auswahl- und Zulassungsverfahren, abgefragt und überprüft werden. Und hier offenbaren sich weitere existenzielle Probleme, die sich in der Realität ebenfalls bereits bestätigt haben: Ein Gemeinschaftsprojekt und eine Privatstadt sind per se in sich abgeschlossene Räume und Systeme. Sie sind nicht so durchlässig und zugänglich wie normale Dörfer oder Städte. Und vor allem verfügen sie nicht über die notwendigen Infrastrukturen und über das Gemeinwesen sowie über die wirtschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten wie normale Städte. Und das hat zur Folge, dass aus reinen Selbsterhaltungsgründen ein strenges, nach bestimmten vorgegebenen Kriterien, Selektions- und Auswahlverfahren für potenzielle Teilnehmer und Einwohner praktiziert werden muss. Diese Notwendigkeit und die daraus resultierenden Folgen habe ich HIER >> ausführlicher beschrieben! Zudem benötigen auch Gemeinschaften und Privatstädte so etwas wie eine offizielle Organisation und Verwaltung. Und wie sich gezeigt hat, resultieren aus dieser „Organisation und Verwaltung“ normative Hierarchieebenen, aus denen sich wiederum normative Machtstrukturen entwickeln können und in der Regel auch entwickeln. Und das zusammengenommen, das Auswahlverfahren gepaart mit den Hierarchieebenen und Machtstrukturen, führen zu einer homogenen Stadt- gesellschaft mit weitestgehend demselben Gedankengut und denselben Ansichten, Einstellungen und Sichtweisen, die wiederum von Gemeinschaft zu Gemeinschaft und von Privatstadt zu Privatstadt unterschiedlich sein können und häufig auch unterschiedlich sind. Und das wiederum führt zwischen den einzelnen Gemeinschaften und Privatstädten zu einem Konkurrenzdenken bis -kampf, zu einer gegenseitigen Abgrenzung und damit zu einer Kleinstaaterei. Und das wiederum unterminiert den Aufbau von echten Parallelstrukturen, denn für zumindest halbwegs funktionieren-könnende Parallelstrukturen bedarf es zwischen den Gemeinschaften und Privatstädten einer sich ergänzenden Arbeitsteilung und Zusammenarbeit, die aber aufgrund des Gesagten nicht zustande kommt. Und selbst wenn dieser Idealfall doch zustande kommen sollte, wären diese Parallelstrukturen, aufgrund der dann trotzdem zahlreich benötigten Hilfs- und Produktionsmittel, immer noch existenziell vom Funktionieren des größeren Außen abhängig. Ein anderes Wirtschaften, ein anderes Wirtschafts- und Geldsystem: Es ist unbestritten, dass das bestehende zinsbasierte Geldsystem gepaart mit dem so gut wie vollständig deregulierten globalen Finanzsystem sowie die Neoliberalisierung des sozialen Ganzen, des gesamtem Gemeinwesens, nur negative Entwicklungen produziert. Und so entstehen aktuell erneut wieder Bewegungen und Projekte, die sich mit einem anderen Wirtschaften, mit anderen Wirtschafts- und Geldsystemen beschäftigen. Sich ein diesbezügliches Wissen, ja sogar, wenn möglich, sich entsprechende Praxiserfahrungen anzueignen, ist natürlich grundsätzlich richtig. Aber auch heute, wie bereits in der Vergangenheit, wird wieder erneut der Denkfehler begangen, zu glauben, dass ein anderes Wirtschafts- oder Geldsystem allein, schon ein neues und vor allem fertiges und ganzes Gesellschaftssystem bedeutet. Dieses eindimensionale Denken wird auch Ökonomismus und Monetarismus genannt. Diese Denke ist aber grundlegend falsch, weil das soziale Ganze wesentlich komplexer und mehrdimensionaler ist, als dass es nur vom Wirtschaft- lichen oder vom Geldsystem her geregelt und befriedigt werden kann. Und auch heute, wie auch schon in der Vergangenheit, gestaltet es sich mal wieder als äußerst schwierig bis unmöglich, den Ökonomisten und Monetaristen verständlich zu machen, dass sich das soziale Ganze, dass sich ein Gesellschaftssystem grundsätzlich mehrdimensionaler gestaltet und dementsprechend betrachtet und behandelt werden muss. Zudem sind einige dieser alternativen Wirtschafts- und Geldsystemkonzepte nicht praktikabel, wie z.B. die Gemeinwohlökonomie und die Postwachs- tumsökonomie. Die Gemeinwohlökonomie z.B. arbeitet mit dem falschen Reflexionsprinzip, nämlich ausschließlich nur mit der „expliziten Reflexion“. Die „explizite Reflexion“ bedeutet in der systemischen Arbeit, ein durch das System normativ vorgegebenes Denken und Handeln. In der Gemeinwohlökonomie ist diese explizite Vorgabe das „Kooperative“, womit der „Egoismus“ eliminiert werden soll. Aber jedes System, das ausschließlich nur mit der expliziten Reflexion arbeitet und die „implizite Reflexion“, d.h. das tatsächliche innere und selbstbestimmte Denken des Menschen, ignoriert, hat sich bis dato immer automatisch, in einer logischen Konsequenz, in eine Diktatur entwickelt und ist gescheitert, denn die ausschließliche „explizite Reflexion“ bedeutet in der Praxis grundsätzlich immer einen vorgegebenen Zwang zu etwas. Und so ist es auch mit der Gemeinwohlökonomie, wie sich in größeren Betrieben bereits bewiesen hat, in denen sich nicht wenige durch den Zwang zum Kooperativen berechtigterweise in ihrer fachlichen Kreativität und Eigenständigkeit sowie in ihrer Selbstbestimmung unterdrückt sehen und sich deswegen dem Zwang zum Kooperativen verweigern. Aufgrund dessen hat sich auch die Gemeinwohlökonomie schon lange, genauso wie der Neoliberalismus, Wirtschaftsliberalismus und die „Freie Marktwirtschaft“, in eine reine Ideologie und zu einer reinen Glaubenslehre fehlentwickelt. Und die Postwachstumsökonomie funktioniert deswegen nicht, weil sie nicht die notwendige Wirtschaftsleistung hervorbringen kann, um ein modernes Gemeinwesen heutiger Ausgestaltung sowie einen Sozialstaat finanzieren zu können, der gerade in der Postwachstumsökonomie sogar ganz unbedingt erforderlich ist. Regionale Wirtschaftskreisläufe, regionale Komplementärwährungen: Mit regionalen Wirtschaftskreisläufen möglichst gepaart mit regionalen Komplementärwährungen, werden die folgenden theoretischen Ziele verbunden: 1. Soll damit das Bewusstsein für Regionalität, für die eigene Region sowie die regionale Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft befördert und gestärkt werden. 2. Soll damit die regionale Wirtschaft sowie das Bewusstsein für die regionalen Produkte gefördert und gestärkt werden. 3. Soll damit die regionale Wirtschaftsleistung erhöht werden und mit Komplementärwährungen vor allem das Geld in der Region gehalten werden. Zu Punkt 1: Ehrlicherweise muss man sagen, dass nicht festgestellt werden kann, ob regionale Wirtschaftskreisläufe auch das regionale Bewusstsein befördern und stärken. Vielmehr kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass eine Regionalisierung nur dann erfolgreich umgesetzt werden kann und die Implementierung von regionalen Wirtschaftskreisläufen nur dann gelingen kann, wenn bei den Menschen bereits vorher ein starkes regionales Bewusstsein besteht. Zu Punkt 2: Auch hier kann ich aus meiner Erfahrung sagen, dass ein Bewusstsein für die regionalen Produkte nur dann gefördert wird, wenn ganz grundsätzlich schon ein regionales Bewusstsein besteht. Zu Punkt 3: Wenn regionale Wirtschaftskreisläufe erfolgreich implementiert sind, erhöhen sie auf jeden Fall die regionale Wirtschaftsleistung und auch das Geld bleibt in der Region. Aber, von der für die Region benötigten Wirtschaftsleistung, können sie die überregionalen Märkte nicht vollständig ersetzen. Die wirtschaftliche Notwendigkeit von überregionalen Märkten bleibt grundsätzlich weiter bestehen! Für eine erfolgreiche Regionalisierung sowie für die Implementierung von regionalen Wirtschaftskreisläufen müssen im Vorfeld die folgenden drei Grundvoraussetzungen erfüllt sein: 1. Es muss bereits ein regionales Bewusstsein bestehen. 2. Es muss ganz grundsätzlich die notwendige Kaufkraft vorhanden sein. Fehlt die Kaufkraft oder ist der regionale Markt von der Anzahl der poten- ziellen Kunden zu klein, funktioniert auch ein regionaler Markt nicht. 3. Das ganze Vorhaben muss ganz grundsätzlich auch von Oben mit unterstützt werden. Fehlt eine Grundvoraussetzung, kann das gesamte Unternehmen schon scheitern. Fehlen alle drei, braucht man gar nicht erst anzufangen. Aufgrund dieser Notwendigkeiten, sind über 50% der in Deutschland initiierten regionalen Wirtschaftskreisläufe gescheitert. Ganz grundsätzlich lässt sich resümieren, dass regionale Wirtschaftskreisläufe gepaart mit regionalen Komplementärwährungen immer etwas Positives bewirken und eine zusätzliche Stabilität in das Gesamtsystem bringen. Und das ist auch der eigentliche Punkt: Eine Regionalisierung und regionale Wirtschaftskreisläufe gepaart mit regionalen Komplementärwährungen können das übergeordnete Gesamtsystem weder unterhöhlen und schon erst recht nicht ablösen und ersetzen, sondern ganz im Gegenteil, sie unterstützen und stärken das übergeordnete Gesamtsystem, wie sich das ganz besonders deutlich in Frankreich nachzeichnen lässt, das in Europa über die meisten regionalen Märkte gepaart mit Regionalwährungen verfügt. Und eben weil, wie bereits aufgezeigt, eine alleinige Regionalisierung nicht ausreicht, um ein modernes Gemeinwesen gestalten zu können, kann man regionale Wirtschaftskreisläufe und Regionalwährungen grundsätzlich immer nur als ein Komplementär verstehen und betreiben und nicht als einen vollständigen Ersatz zum übergeordneten Gesamtsystem. Zudem sind auch die Regionalmärkte grundsätzlich den Kräften und der Macht der überregionalen Märkte unterworfen, denn die überregionalen Märkte sind in der Regel gesättigt und verfügen, aufgrund ihrer Größe, über ganz andere Preis- und Produktgestaltungsmöglichkeiten. Deswegen ist es unbedingt notwendig, um eine Resilienz in die Regionalmärkte zu bekommen, die Regionalmärkte abzuschotten. Aufgrund dieser Notwendigkeit, sind in Frankreich die Regionalmärkte gegenüber den überregionalen Märkten auch abgeschottet, während z.B. in Deutschland diese Marktabschottung verboten ist, genauso wie in Deutschland, im Gegensatz zu Frankreich, regionale Komplementärwährungen verboten sind. Fazit und die daraus resultierende logische Konsequenz: Meine diesbezüglichen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass eine alleinige Regionalisierung sowie Parallelstrukturen das übergeordnete Gesamtsystem weder unterhöhlen noch sonst wie schwächen können und schon erst recht nicht ersetzen können! Sondern ganz im Gegenteil, regionale sowie Parallelstrukturen sind in ihrem eigenen Bestehen-können vom Funktionieren des übergeordneten Gesamtsystems existenziell abhängig, wie die Realität beweist! Deswegen können regionale und Parallelstrukturen grundsätzlich auch nur als ein Komplementär behandelt werden. Ebenso hat die Realität gezeigt, dass regionale und Parallelstrukturen das übergeordnete Gesamtsystem sogar stabilisieren, stärken und unterstützen, egal wie negativ das Gesamtsystem auch ist! Zudem sind die meisten dieser alternativen Projekte und Konzepte aus vielerlei Gründen gesamtsystemisch untauglich und nicht praktikabel und haben sich aufgrund dessen zudem in eine Ideologie entwickelt! Aus diesen Gründen, konnten sich diese alternativen Wege, die, wie eingangs erwähnt, bereits seit über 150 Jahren immer wieder erneut gegangen werden, bis dato weder als echte Alternative wirklich etablieren noch einen nachhaltigen Effekt, im Sinne einer positiven Veränderung, auf das Gesamt- system bewirken! Sondern ganz im Gegenteil, wie die Realität beweist, schreitet das Gesamtsystem ungehindert im Negativen voran! Deswegen ist es unbedingt erforderlich, wenn man eine wirkliche Veränderung zum Besseren will, das übergeordnete Gesamtsystem zu erneuern! Und dieses neue Gesamtsystem sollte institutionell, strukturell und von seinen Rahmenbedingungen so gestaltet und aufgebaut sein, dass wirklich alle Menschen an der Gestaltung des sozialen Ganzen mitwirken können. Und das wiederum bedeutet in der Praxis, die grundlegende Weiterentwicklung der Demokratie selbst hin zu einem vollkommunikativen und voll- demokratischen System, das echte systemische Kommunikations- und Verwirklichungsstrukturen herstellen und garantieren kann, damit das gelebte, selbstbestimmte, alltägliche und pluralistische Denken sowie die Weiterentwicklung des Bewusstseins der Menschen auch tatsächlich die soziale Wirklichkeit konstruieren und realisieren kann. Und diese Notwendigkeiten erfüllt für mich, als einziges der mir bekannten Demokratiekonzepte, nur die Wertstufendemokratie! Zur Wertstufendemokratie! >>